Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Wie schon in den vergangenen Jahren hatten auch in diesem Schuljahr wieder zwei Klassen der Seconde die Gelegenheit am Paris-Berlin-Projekt teilzunehmen. Bereits am 20. November 2013 fuhren die Klassen Seconde L1 und Seconde S3 mit ihren Lehrern Madame Giret, Madame Rauscher, Frau Thomé und Herrn Fischer nach Paris, um dort bei einer Führung durch die Assemblée Nationale einen Einblick in die Funktionsweise dieser Institution zu erhalten. Zu unserer großen Freude konnten wir auch den Abgeordneten M. Le Borgn‘ treffen, der für die Franzosen in Deutschland zuständig ist.

Neben der Assemblée Nationale standen aber auch noch ein Spaziergang durch das herbstliche Paris und der Besuch der Sainte Chapelle und der Conciergerie mit der Gefängniszelle, in der Marie Antoinette die Vollstreckung ihres Todesurteils erwartete, sowie der Kathedrale Notre-Dame de Paris auf dem Programm.

Einige Monate später, vom 07.04. bis 11.04.2014, und mit wesentlich höheren Außentemperaturen starteten wir wieder mit denselben Lehrern, die bereits mit uns in Paris waren, in Begleitung von Herrn Mühlhaus auf Entdeckungstour nach Berlin. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf der Wartburg in Eisenach kamen wir abends müde, aber voller Vorfreude auf die vor uns liegenden Tage in Berlin an.

Um dem Grundgedanken der Klassenfahrt Rechnung zu tragen, lag der Schwerpunkt der Fahrt auf der Auseinandersetzung mit den politischen Systemen in Frankreich und Deutschland. Und so besuchten wir gleich am nächsten Tag den Bundesrat, wo die Schüler nach einer kurzen Führung im Rahmen eines Rollenspiels in die Rolle der Bundesregierung, des Bundestagspräsidenten und der Vertreter der Bundesländer schlüpfen konnten, um über die Frage der doppelten Staatsangehörigkeit zu diskutieren.

Nach der Mittagspause rund um den Potsdamer Platz ging es dann auch sofort weiter zum Bundestag, wo ein Treffen mit der parlamentarischen Staatssekretärin der SPD Elke Ferner auf dem anstand. Dort erfuhren wir nicht nur, wie eine Woche im Leben der Elke Ferner aussieht, sondern konnten auch Fragen stellen zu ihren Aufgabenfeldern und politischen Ansichten stellen. Anschließend hatten wir die einmalige Gelegenheit an einer Sitzung des Bundestags zum Thema: „Bundeswehreinsatz in Zentralafrika“ teilzunehmen und Ursula von der Leyen sowie Vertreter der verschiedenen im Bundestag vertretenen Parteien und ihren Ansichten zuzuhören. Der Tag endete mit dem Besuch der Bundestagskuppel und einem tollen Blick über das abendliche Berlin.

Tag 3 begann mit einer ausgedehnten Stadtrundfahrt, bei der uns Herr Mühlhaus als ehemaliger Geschichtslehrer des DFG und großer Berlin-Kenner auf viele bekannte und unbekannte Ecken der Stadt aufmerksam machte und uns mit Fakten und Anekdoten das Leben in Ost- und West-Berlin näher brachte. Nachdem auch genügend Zeit zur freien Verfügung gegeben wurde, begaben wir uns auf den Weg zum Bundeskanzleramt, wo wir eine Führung in Begleitung der Bundespolizei durch den Amtssitz der Bundeskanzlerin erhielten. Leider hatte Angela Merkel keine Zeit, uns persönlich zu begrüßen, aber wir konnten uns immerhin ein wenig in ihre Rolle hineinversetzen, indem wir an der Porträt-Galerie der ehemaligen Bundeskanzler vorbeimarschierten oder uns vor ihrem Rednerpult platzierten.

Unser letzter Tag in Berlin begann mit einem Spaziergang zur Topographie des Terrors und etwas Freizeit im In-Bezirk Kreuzberg. Danach fuhren wir mit dem Bus zum ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Dort angekommen erwarteten uns bereits zwei Mitarbeiter des Projekts „Alles Geschichte?“, die uns zunächst durch das Gefängnis führten und uns anschaulich dessen Geschichte näherbrachten. Anschließend stand noch ein Workshop zum Thema „Linksextremus am Beispiel der SED-Diktatur“ auf dem Programm. Der Abend war wieder zur freien Verfügung.

Auf dem Heimweg nach Saarbrücken machten wir am letzten Tag unserer Fahrt noch einen Zwischenstopp in der historisch bedeutenden Stadt Weimar. Dort gab es dann nach einer kurzen Stadtführung durch Herrn Fischer zu den literarisch bedeutsamen Persönlichkeiten der Stadt (Goethe und Schiller) die Möglichkeit, zur Abwechslung von der Berliner Curry-Wurst mal eine Thüringer Bratwurst zu essen. Mit Ferienbeginn kamen wir dann abends um viele Eindrücke reicher wieder in Saarbrücken kann.

Janine Thomé