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Kinoseminar „Verbotene Filme – das verdrängte Erbe des Nazi-Kinos“

Kinoseminar „Verbotene Filme – das verdrängte Erbe des Nazi-Kinos“

Kinoseminar „Verbotene Filme – das verdrängte Erbe des Nazi-Kinos“Einen etwas anderen Geschichtsunterricht erlebten die Schüler:innen der Klassen 9S1, 9S3 und 9S4 am Mittwoch, den 28.06. im Filmhaus Saarbrücken. Dort sahen sie zusammen mit Herrn König, Herrn Ewald und Frau Thomé den Nazi-Propagandafilm „Hitlerjunge Quex“, der wie andere Filme der Nazis (z.B. „Jud süß“) unter Verschluss gehalten werden und nur im Rahmen eines Kinoseminars mit Vor- und Nachbereitung gezeigt werden dürfen.

„Hitlerjunge Quex“ beschreibt die Kämpfe im Berliner Stadtteil Wedding zwischen einem kommunistischen Jugendverband und der aufstrebenden Hitlerjugend. Heini Völker, Sohn einer Arbeiterfamilie, missfällt der ungeordnete Zeltlager-Ablauf bei den Sozialisten, er findet Gefallen an den Ritualen der HJ. Sein Idealismus kostet ihn am Ende das Leben, sein Tod wird zum Opfer-Mythos des Dritten Reiches stilisiert.[1]

Kinoseminar „Verbotene Filme – das verdrängte Erbe des Nazi-Kinos“Gut vorbereitet durch den im Geschichtsunterricht bereits behandelten „Nationalsozialismus“ ließen wir in Kinoatmosphäre den Film auf uns wirken. Dabei spielte vor allem auch die im Vorbereitungsgespräch erwähnte Filmmusik eine große Rolle: Das „Lied der Hitlerjugend“ ist im Film allgegenwärtig. Die Vor- und Nachbereitung des Films erfolgte durch Dr. Burkhard Jellonnek, dem Leiter des LPM Saarbrücken. Dabei wurde u.a. mit den Schüler:innen die Frage diskutiert, ob ein Verbot des Films heute noch zeitgemäß ist oder ob man die Nazi-Filme nicht auch frei zugänglich im Abendprogramm zeigen sollte, was von den Schüler:innen allerdings verneint wurde. Dies taten sie vor allem vor dem Hintergrund, dass deutschland- und europaweit nationalistische Parteien mit fremdenfeindlichen Parolen immer mehr Wählerstimmen erhalten. „Hitlerjunge Quex“ lehrt uns heute mehr denn je, wachsam gegenüber rechtsextremen Tendenzen in der Gesellschaft zu sein.

[1] Entnommen: Flyer „Verbotene Filme“ des LPM Saarbrücken.

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