Für einen Tag von Saarbrücken nach Paris und zurück? „Unmöglich!“, würden die meisten sagen. Doch die Klasse 9S1 sieht das anders. Verboten ist es ja nicht. Und letztendlich: „Warum eigentlich nicht?“
Ein paar Monate nach den ersten Planungen ist es endlich so weit: Die Schüler der Klasse 9S1 stehen allesamt mit Frau Thomé und Monsieur Schutz vor dem Saarbrücker Hauptbahnhof. Um acht Uhr geht es los. Während alle Schüler gut gelaunt miteinander reden, versuchen Frau Thomé und Monsieur Schutz auf einem Stadtplan den Verlauf des Tages zu verfolgen. Knapp zwei Stunden später ist Paris erreicht. Nach dem Aussteigen wird erstmal auf das Programm geguckt und festgestellt, das erste Ziel sei nun die Basilique de Sacré-Coeur. Nach einer kurzen Wartezeit am Ticketschalter der RATP geht es mit der Linie 4 in den Norden von Paris. Dort ist ein recht kurzer Fußmarsch erforderlich, dann ist die Klasse bereits auf der Butte Montmartre angelangt.
Nach einem Klassenfoto und einem Rundgang durch das Sacré-Coeur geht die Klasse allmählich wieder zurück in Richtung der Innenstadt. Natürlich darf auf dem Weg nicht die Place du Tertre übersehen werden—schließlich ist der Platz ein berühmter Ort für Maler. Doch keine Zeit für lange Aufenthalte, schließlich gibt es noch viele andere Monumente zu besichtigen.
Eine halbe Stunde und einige Treppenstufen später steht die Klasse vor der Galerie Lafayette. Dort haben die Schüler die Erlaubnis, sich eine halbe Stunde lang in Kleingruppen frei bewegen zu dürfen. Manche sind eher an Shopping interessiert, anderen darf die Dachterrasse des Kaufhauses nicht entgehen, und eine halbe Stunde später stehen wieder alle vollzählig vor dem Eingang. Nächstes Ziel ist der Jardin des Tuileries. Vorher geht es noch an der Statue von Napoleon (vor dem Ministère de la justice) vorbei, wo ebenfalls Fotos gemacht werden. In dem Jardin des Tuileries ist dann gleichzeitig Mittagspause und eine kurze Freizeit.
Da Frau Thomé Geschichtslehrerin ist, darf ein kleiner und kurzer Museumsbesuch natürlich nicht fehlen. Daher marschiert die 9S1 zusammen am Louvre vorbei, über die Seine herüber und dann schnurstracks zum Musée de Cluny. Da es schon mittlerweile 14:00 ist, und die Rückfahrt um 19:00 ist, wird der Museumsbesuch um eine halbe Stunde verkürzt. Eine dreiviertel Stunde lang können sich die Schüler frei im Museum bewegen und mittelalterliche Skulpturen, Gemälde und Teppiche, aber auch Thermen ansehen.
Nach einer fünfundvierzigminütigen „Visite libre“ sind wieder alle Schüler von dem Museum versammelt. Nächstes Ziel ist der Jardin du Luxembourg. Dort geht es am Sénat vorbei, und dann direkt zum RER. Einige Treppenstufen, zwei Stationen, ein Umstieg und nochmal fünf Halte später befinden sich alle Schüler der 9S1 auf den Champs-Elysées. Ziel ist der Arc de Triomphe. Unterwegs gibt es eine kurze Diskussion, ob die Klasse danach noch zur Tour Eiffel gehen solle, was mit der Mehrheit beschlossen wird. Nun ja, nicht genau der Eiffelturm. Der Trocadéro ist schließlich auch ein sehr schöner Ort, und von ihm aus kann man problemlos auf das Wahrzeichen Paris‘ sehen.
Doch mittlerweile ist es allmählich an der Zeit, zum Bahnhof zurückzugehen. Oder besser gesagt zu fahren. Also heißt es: Rein in die Metro und ab zur Gare de l’Est.
Am Bahnhof angekommen, merkt die Klasse, dass sie doch noch etwas Zeit hat, und so geben Frau Thomé und Monsieur Schutz der Klasse noch ungefähr zwanzig Minuten Zeit, sich frei zu bewegen. Manche Schüler nutzen das natürlich aus, um sich bei McDonald’s etwas zu Essen zu besorgen. Andere machen lieber in den kleinen Fotokabinen Gruppenfotos.
Doch dann ist es wirklich an der Zeit, in den Zug einzusteigen. Dieser ist komplett ausgebucht, und es gibt kurz ein paar Sitzplatzprobleme. Doch letztendlich sitzen alle glücklich und zufrieden an einem Platz, und der ICE fährt auch schon los.
Zwei Stunden später ist der ICE wieder im schönen Deutschland zurück, und kaum danach merken alle: Wir sind in Saarbrücken, alle aussteigen! Vor dem Bahnhof warten dann Eltern, es sei denn, die Schüler dürfen alleine nach Hause fahren. Dann heißt es erstmal: Gute Nacht!
Am Tag danach gibt es in der Klassengruppe bereits Fluten von Bildern, Nachrichten und Feedbacks. Und diese zeigen alle trotz ihrer Unterschiede etwas Gemeinsames: Der Tagesausflug war grandios, und alle haben großen Spaß gehabt! Und das ist doch die Hauptsache.
Manuel Bernabeu Walz, 9S1