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Besuch von Shakespeares «Hamlet» im Staatstheater

Besuch von Shakespeares «Hamlet» im Staatstheater

(c) stage picture, Berlin
SST (c) stage picture, Berlin

Am Freitag, 7. Januar 2011, haben Schülerinnen und Schüler der Klassen 1eL1 und 1eL2 zusammen mit ihren Englischlehrern Frau Hawke-Pasterkamp und Herrn Pfefferle eine Vorstellung von Shakespeares Hamlet im Saarländischen Staatstheater besucht. Der gemeinsame Theaterabend fügte sich ein in eine längere Unterrichtsreihe zum englischen Meisterliteraten.

Dabei wurden zum Einstieg Konzeption und Bildsprache einiger Sonette studiert. Außerdem beschäftigten sich die Lernenden natürlich auch mit der Person Shakespeares und der Gedankenwelt des Elisabethanischen Zeitalter, etwa der bitter-melancholischen Einteilung des menschlichen Lebens in verschiedene Phasen in der Komödie As You Like It oder der Vorstellung einer kosmischen und sozialen Ordnung im Drama Troilus and Cressida. Die Rolle des Theaters im 16./17. Jahrhundert konnten die Schülerinnen und Schüler anhand von historischen Reiseberichten oder Briefen von Zeitgenossen nachvollziehen.

Darüber hinaus schauten sich die Lernenden auch Auszüge des oscarprämierten Spielfilms Shakespeare in Love an, der die vergangene Epoche wiederauferstehen ließ. Besonders deutlich wurden unterschiedliche Inszenierungs- und Interpretationsmöglichkeiten im Vergleich der hier enthaltenen Szenen einer zeitgenössischen Aufführung der Tragödie Romeo and Juliet mit der modernen Adaption durch den australischen Regisseur Baz Luhrmann mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle.

In Vorbereitung auf den Besuch im Staatstheater hatten die Première-Schüler schließlich auch Schlüsselszenen aus Hamlet näher beleuchtet. Im Folgenden finden sich einige Schülermeinungen zur Inszenierung am Saarbrücker Staatstheater:

„Where’s the skull?!“
On Friday, the 7th of January I went to see Shakespeare’s world-famous play Hamlet at the Saarbrücker Staatstheater with my class. Our class teacher Mrs. Hawke-Pasterkamp gave us some information about the play, so we knew what it was about. Now after the performance, there are some things to say about it: Hamlet is played by a woman, there is no ghost in the ghost-scene, no skull in the monologue and there is no fighting-scene at the end. That means that all the typical and famous scenes of Hamlet are not what they are supposed to be!
But surprisingly the play was good. The actors really did a great job and I liked the “modern” way of presenting Shakespeare’s classic play. To stress this modern look, the director used video projections in the background and the actors also used background music or voices or even a microphone in their presentation.
I can hardly recommend the play, but I think for those who do not want to see a classic tragedy by Shakespeare, this version would be a good alternative.
Otherwise just forget what I wrote and wait for the “real” version in our theater …or let it be!

Danny Kessler (1eL1)

[…] In Stücken, in denen es viele Redeanteile gibt und die Aussagen der Charaktere eine wichtige Rolle spielen, ist es umso wichtiger, dass die einzelnen Rollen durch glaubhafte und passende Schauspieler(-innen) verkörpert werden, und das Bühnenbild eine eher nebensächliche Wirkung auf den Zuschauer hat, sodass man sich gut auf den Darsteller konzentrieren kann. Dies wurde meiner Meinung nach duch die vielen riesigen Kisten, in denen die einzelnen Schauplätze dargestellt waren, gut gelöst. Dass Hamlet von einer Frau gespielt wurde, passte jedoch überhaupt nicht. Der Charakter der Hauptperson konnte so nicht gut vermittelt werden. […]

Selina Eckerle (1eL2)

[…] Desweiteren hat die Verwendung von lebensgroßen, den Charakteren nachempfunden, Puppen das Schauspiel unnötigerweise kompliziert und verwirrt. Ich räume ein, dass die Puppen zu mancher Zeit ihre Aufgabe erfüllt haben, aber größtenteils lagen sie auf dem Boden und ihnen wurde keine Beachtung geschenkt. […]
Den Szenenwechsel fand ich recht gelungen, da durch die riesigen ‚Umzugskartons‘ (in denen die Szenenbilder enthalten waren) ein schneller Szenenwechsel möglich war und das Stück somit aufgepeppt und unnötige Wartezeiten verhindert wurden. […]
Drei Viertel der Zeit wurde verwendet um das Geschehen bis zum Schluss zu erläutern, dann endet das Stück aber innerhalb von fünf Minuten, in denen drei Personen sterben. Durch diesen doch sehr abrupten Schluss ist das Ende sehr unspektakulär und auch unverständlich geraten. […] Etwas weniger Modernität hätte dem Stück gut getan.

Sina Welsch (1eL2)

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