
Angeregt durch die virtuelle Begegnung mit Exponaten des Bröhan-Museums sowie mit dessen aktuellen und früheren Ausstellungs- und Vermittlungsangeboten reflektieren 25 Schülerinnen und Schüler des deutsch-französischen Gymnasiums in Saarbrücken deren Sujets und Inhalte und treten in gestalterischen Dialog mit der Kunst der Belle Époque.
In Anlehnung an den Begriff der Exposition Universelle, die im Paris der Jahrhundertwende in einer künstlerischen Reaktion auf die Natursehnsucht der Menschen in der Kunstmetropole ihre neue, von botanischen und zoologischen Motiven geprägte Formensprache präsentieren, versinnbildlichen die aktuellen Schüler-Positionen die zeitlose und universelle Wirkung und Relevanz der alten neuen Kunstsprache.
In ihrem Remix 2017, bestehend aus Zeichnungen, Radierungen, Linoldrucken und einem Objekt, überwinden die jungen deutschen und französischen Kunstschüler sowohl die zeitliche Distanz zur hundert Jahre zurückliegenden Epoche, als auch den damaligen gestalterischen Wettstreit der Kunstschaffenden beider Nationen.
Basierend auf Naturbetrachtungen und –studien inspirieren sich die bilingualen Jugendlichen an den diversen Ausprägungen beider nationaler Strömungen sowie anderer europäischer Vertreter.
Sie verschmelzen ihre Eindrücke von Pflanzendarstellungen auf Vasen des Begründers der dem Saarland geografisch und kulturell nahegelegenen École de Nancy Émile Gallé und von den botanisch anmutenden Eisengittern der von Hector Guimard gestalteten Pariser Métro-Stationen mit der Rezeption von Dekorelementen des Architekten, Künstlers und Ingenieurs Bruno Möhring sowie mit der Analyse von Alfons Muchas Plakatkunst.
Für die Einen ist der Blick auf Japonismus, alte asiatische Druckkunst und die Parallele zwischen Muchas ornamenthaften Plakaten und aktueller Manga-Gestaltung relevant, für andere sind die märchenhaften Bildwelten des niederländischen Künstlers Jan Toorop Impuls für das Kreieren eigener fantastischer Wesen und Universen.
In individuellen Herangehensweisen verarbeiten sie das vielfältige künstlerische Panorama, das das Bröhan-Museum ihnen bietet, verwandeln ihre Impressionen und lassen ihre Ergebnisse in einer harmonischen Exposition Fusionnelle zusammenfließen.
Aus dem ehemals sich abspielenden und die historisch-politischen Bedingungen widerspiegelnden „Ping-Pong“ zwischen deutscher und französischer Gestaltung haben Jugendliche einen zeitgemäß harmonischen Zusammenklang gemixt.