Schon zum zweiten Mal durften wir am DFG Mercedes Neuschäfer-Carlón, die große alte Dame der spanischen Kinder- und Jugendliteratur, zu einem angeregten Gespräch über ihre Bücher und ihr Leben begrüßen.
Die SchülerInnen der Spanischkurse (Terminales) von Frau Müller und Herrn Stark hatten im vorangegangenen Trimester Mercedes Neuschäfer-Carlóns Roman „La primavera no reía“ gelesen, in dem sie, versteckt hinter der fiktiven Figur Elena, ihre Erfahrungen als Mädchen im Lebensalter von ca. acht bis fünfzehn Jahren und das Leben in Spanien in der harten Zeit der „posguerra“, der Jahre nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs, beschreibt.
Die einmalige Gelegenheit, eine Autorin von fremdsprachiger Lektüre, die obendrein noch eine Zeitzeugin des Spanischen Bürgerkriegs ist, leibhaftig zu erleben, ließen sich SchülerInnen und LehrerInnen nicht entgehen. „Erleben“ ist als Vokabel hier fast noch untertrieben, denn die alte Dame beeindruckte wohl alle Anwesenden mit ihrer Eloquenz, ihrer Bildung und vor allem mit ihrem Temperament.
Dass Mercedes, so dürfen wir SpanischlehrerInnen sie nennen, in Saarbrücken lebt, haben wir dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass sie mit dem renommierten, mittlerweile emeritierten Hispanisten Hans-Jörg Neuschäfer verheiratet ist, durch dessen Hände Generationen von Spanisch-StudentInnen an der Universität des Saarlands gingen. Und so dürfen wir hoffen, sie auch in einem der nächsten Schuljahre wieder einladen zu können.
Martin Stark