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Deutsch-Französisches­ Gymnasium Saarbrücken

Oberstufe / Abitur

Allgemeines

Epreuves écrites du baccalauréat franco-allemand
Die deutschen und französischen Schüler machen ein gemeinsames Abitur. Es ist ein Zentralabitur der drei deutsch-französischen Gymnasien. Das Abitur setzt sich aus den Prüfungen der ersten Prüfungsgruppe (vier schriftliche Prüfungen und die obligatorische mündliche Prüfung in der Partnersprache) und den Prüfungen der zweiten Prüfungsgruppe (mündlich) zusammen. Ob Prüfungen der zweiten Prüfungsgruppe notwendig sind, hängt von den Ergebnissen der ersten Prüfungsgruppe ab. Die Abiturnoten werden aus den Vornoten, den Ergebnissen der beiden Prüfungsgruppen, den Prüfungen in Sport und in fakultativen Fächern ermittelt.
Das deutsch-französische Abitur verleiht den Absolventen alle Berechtigungen, die mit dem deutschen Abiturzeugnis in Deutschland und dem Baccalauréat in Frankreich verknüpft sind. DFG-Absolventen brauchen vor Beginn eines Studiums in Deutschland oder Frankreich keine Sprachprüfung abzulegen, d.h. sie können sich direkt in den Universitäten einschreiben.

Das Deutsch-Französische Abitur bietet folgende Zweige an:

  • L (Schwerpunkt: Philosophie – Sprachen)
  • ES (Schwerpunkt: Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – Mathematik)
  • SMP (Schwerpunkt: Mathematik – Physik)
  • SBC (Schwerpunkt: Chemie – Biologie)

Die gesamte Abiturprüfung findet im Lauf des dritten Trimesters der Terminale (12. Klasse) statt, es gibt also keine vorgezogenen Prüfungen wie etwa Französisch in Frankreich (Ausnahme: fakultative Prüfungen in Musik und Kunst und Teile von Sport)

Vornoten

Auf die Abiturnoten werden die Noten, die der Schüler in den Klausuren der Première (11. Klasse) und Terminale (12. Klasse) erlangt hat, in einem bestimmten Verhältnis angerechnet (7/ 19). Diese Vornoten sind den Schülern bekannt. Sie sind mit dem Koeffizienten 1 versehen, die schriftlichen Abiturprüfungen mit dem Koeffizienten 3.

Die Prüfungen
Die schriftlichen Prüfungen
  • Muttersprache (4,5 Stunden)
  • Partnersprache (4 Stunden)

Die anderen Prüfungen variieren je nach Zweig:

  • L-Zweig: Zwei Prüfungen zur Auswahl: Philosophie (4 Stunden), Englisch (3 Stunden), Mathematik (3 Stunden)
  • ES-Zweig: Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (4 Stunden), Mathematik (4 Stunden)
  • SMP-Zweig: Mathematik (4 Stunden), Physik (3 Stunden)
  • SBC-Zweig: Mathematik (4 Stunden). Eine Prüfung zur Wahl zwischen Chemie (3 Stunden), Biologie (3 Stunden)
Mündliche Prüfung in der Partnersprache

Eine mündliche Prüfung in der Sprache des Partners – obligatorisch für alle Kandidaten – ist Bestandteil der Prüfungen der sogenannten ersten Prüfungsgruppe.

Sportabitur

Das Sportabitur ist ebenfalls obligatorisch. Es wird in drei Schritten abgelegt:

– im ersten und zweiten Trimester der Première – im zweiten Trimester der Terminale

Die fakultativen Prüfungen

Sie können in zwei Fächern abgelegt werden. (In drei Fächern, falls der Kandidat durch ein ärztliches Attest vom Sportunterricht befreit ist). Um eine dieser Möglichkeiten wahrnehmen zu können, muss das betreffende Wahlfach vor dem Abitur drei Jahre lang belegt worden sein.

  • Kunst
  • Musik
  • Latein
  • Englisch (in S-Zweig)
  • andere moderne Sprachen (Spanisch, Italienisch)
  • Religion
  • Informatik
Bedingungen für die Zuerkennung des Abiturs

Die Kandidaten, die einen Durchschnitt von 6,5 erreicht haben und keine Note unter 6,0 in den Pflichtprüfungen der ersten Prüfungsgruppe haben, sind von weiteren mündlichen Prüfungen befreit.

Kandidaten, deren Schnitt schlechter als 5,0 Punkte ist, haben die Abiturprüfung nicht bestanden und sind zu keinen weiteren Prüfungen zugelassen.

Die anderen Prüflinge werden hingegen zu mündlichen Prüfungen verpflichtet, die vom Vorsitzenden des Prüfungsausschusses bei der ersten Beratung der Abiturgesamtkonferenz (Première Délibération) festgelegt werden (obligatorische mündliche Prüfungen). Darüber hinaus besteht unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit, freiwillige mündliche Aufbesserungsprüfungen abzulegen.

Die Kandidaten, die nach diesen Prüfungen (maximal 3) einen Durchschnitt von mindestens 6,0 Punkten erreicht und höchstens eine einzige Note unter 6 Punkten in den Pflichtprüfungen der ersten Prüfungsgruppe aufzuweisen haben, haben bestanden.

Mehr als ABI-BAC!

Der wesentliche Unterschied zu dem so genannten „ABI-BAC“ besteht darin, dass die Schüler der Deutsch-Französischen Gymnasien in ihrer Schule neben sprachlichen Kompetenzen auch und vor allem interkulturelle Kompetenzen erwerben, da sie ja täglich mit Schülern und Lehrkräften aus dem Nachbarland zusammen lernen und arbeiten. An ABI-BAC-Schulen erteilen üblicherweise keine Muttersprachler den bilingualen Unterricht in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern. An den Deutsch-Französischen Gymnasien werden darüber hinaus auch die Naturwissenschaften, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften in der Sprache des Nachbarn unterrichtet und zwar von muttersprachlichen Lehrkräften!

DFG-Absolventen brauchen vor Beginn eines Studiums in Deutschland oder Frankreich keine Sprachprüfung abzulegen, d.h. sie können sich direkt in den Universitäten einschreiben.

Für weitere Detailinformationen lesen Sie bitte die Entscheidungshilfe zur Zweigwahl in der gymnasialen Oberstufe. Die genauen Details zum Deutsch-Französischen Abitur finden Sie im Schweriner Abkommen und den dazugehörigen Durchführungsbestimmungen.

Hier finden Sie Rechenbeispiele (in Überarbeitung) zur Ermittlung der Gesamtnote im Deutsch-Französischen Abitur.